Was ist »Wú-Wéi«?

»Wú Wéi« ist ein daoistischer Begriff, der als »Nichthandeln« im Sinne einer Enthaltung des gegen die Natur gerichteten Handelns definiert wird. Das bedeutet aber nicht, dass man gar nicht handelt, zumindest nicht im Sinne eines »sich treiben lassens«, sondern dass das Tun im Einklang mit dem Dao entsteht und so das Notwendige getan wird. Hingegen ist blinder Aktionismus bzw. Übereifer eher als hinderlich zu betrachten.

»Wú Wéi« ist in Zustand der inneren Stille, der zur richtigen Zeit die richtige Handlung, ohne Anstrengung des Willens hervortreten lässt. Aus dieser Handlung des Geschehenlassens heraus resultieren auch Gewaltlosigkeit und Widerstandslosigkeit als natürliche Folge.

Der Begriff »Wú Wéi« ist ein Hauptmerkmal in Lao-Tses »Tao Te King« (auch »Daodeijing«) und gehört zur chinesischen Philosophie, die keine Götter kennt, außer dem ursprünglichen, unergründlichen Wirkungsprinzip, zu dem man nur zurückkehren kann, wenn man das dualistische Denken aufgibt und alle Handlungen natürlich und aus der Spontanität heraus geschehen.

Zitate zu »Wú Wéi«:

»Niemals tun und doch bleibt nichts ungetan.« (chinesisch)

»Im Unergründlichen ist kein Wirken, und doch wirkt das Nichtwirkende alles.« (Daodeijing, Vers 37, 1)

© 2013 by Manuel-V. Kissener

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